NRW

Atomgegner fordern Abschaltung von Tihange

Regierung

Montag, 19. Februar 2018 - 13:00 Uhr

von dpa

Das Atomkraftwerk Tihange. Foto: Oliver Berg/Archiv

Düsseldorf (dpa/lnw) - Vor dem Besuch von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Belgien haben Atomkraftgegner erneut die Stilllegung der Reaktoren Tihange und Doel gefordert. 14 Anti-Atominitiativen und Umweltverbände appellierten am Montag an den belgischen Premier Charles Michel, angesichts der gravierenden Sicherheitsprobleme „die dringend notwendige Stilllegung der betroffenen Reaktoren nicht länger zu verzögern“.

Ein schwerer Reaktorunfall in Tihange oder Doel könnte „verheerende Folgen für Westeuropa“ haben, hieß es. Die Initiativen forderten ein sofortiges Ende der Lieferungen von Brennelementen aus Lingen im Emsland sowie von angereichertem Uran aus dem westfälischen Gronau. Solange Deutschland durch Uran-Lieferungen am Weiterbetrieb der Reaktoren mitbeteiligt sei, bleibe die offizielle Kritik an den Atomkraftwerken unglaubwürdig.

Als „klimapolitisch vergiftetes Angebot“ bezeichneten die Initiativen Laschets Offerte, Belgien als Ersatz Strom aus Nordrhein-Westfalen zu liefern - auch aus der umstrittenen Braunkohle. Laschet solle Belgien stattdessen erneuerbare Energien anbieten, forderten sie. CDU und FDP in NRW hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, sich „mit Nachdruck“ für die Abschaltung der Reaktoren im grenznahen Tihange sowie in Doel bei Antwerpen einzusetzen.

Laschet führt bei seinem Antrittsbesuch in Belgien am Dienstag politische Gespräche mit Premier Michel sowie den Regierungschefs der belgischen Regionen. Außerdem wird der NRW-Regierungschef von König Philippe empfangen und trifft deutsche und belgische Wirtschaftsvertreter.