Baby erstickt: Angeklagte Mutter bestreitet Tatvorwürfe

Baby erstickt: Angeklagte Mutter bestreitet Tatvorwürfe

Die Statue Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: Peter Steffen/Archivbild

Duisburg (dpa/lnw) - Nach dem Fund einer Babyleiche muss sich eine Mutter aus Duisburg seit Mittwoch vor Gericht verantworten. Die 36-Jährige soll ihr neugeborenes Kind im November 2018 erstickt und in ihrer Wohnung versteckt haben. Zum Prozessauftakt vor dem Duisburger Schwurgericht hat die Angeklagte die Tat bestritten. Sie gab an, dass sie das Baby tot zur Welt gebracht, den Leichnam mit Handtüchern umwickelt und in einer Plastiktüte im Kleiderschrank versteckt habe. „Ich sah, dass es blau war, ich hielt es für tot“, sagte die 36-jährige Deutsche den Richtern.

Nach Angaben der Ärzte sei das jedoch nicht nachvollziehbar. Sie halten es für erwiesen, dass die neugeborene Tochter der Angeklagten nach der Entbindung mindestens ein- bis zweimal geatmet habe. Die Anklage lautet deshalb auf Totschlag.

Die 36-Jährige war im Zuge der Ermittlungen im Fall „Mia“ ins Visier der Fahnder geraten. Die Leiche des neugeborenen Mädchens „Mia“ war in einem Altkleidercontainer in Duisburg abgelegt worden, der später in Polen aufgetaucht ist. Bei der Suche nach der Mutter war auch die Wohnung der nun Angeklagten durchsucht worden. Dabei war durch Zufall die weitere Babyleiche entdeckt worden.

Die Angeklagte hatte die Schwangerschaft vor ihrer Familie geheim gehalten und ihr Baby nach eigenen Angaben alleine in der Badewanne zur Welt gebracht. Ein Abgleich von DNA-Spuren mit dem Fall „Mia“ ist negativ verlaufen. Die Identität der Mutter dieses Mädchens soll nach wie vor unklar sein.

Das Duisburger Landgericht hat für den Prozess gegen die 36-Jährige zunächst noch drei Verhandlungstage bis zum 9. September vorgesehen.