CDU und FDP wollen Vereinsleben nach Corona neu anschieben

CDU und FDP wollen Vereinsleben nach Corona neu anschieben

Eine Karnevalströte liegt am Straßenrand. Foto: Michael Reichel/dpa/Symbolbild

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP wollen den Heimat- und Brauchtumsvereinen in Nordrhein-Westfalen nach der Corona-Krise einen Neustart ermöglichen. Vereine sollten dafür eine Zuwendung bis zu je 5000 Euro bekommen, heißt es in einem am Dienstag von CDU und FDP beschlossenen Antrag an die Landesregierung.

Das Land hatte im Sommer 2020 ein 50 Millionen Euro schweres Corona-Sonderprogramm „Heimat, Tradition und Brauchtum“ zur Unterstützung von gemeinnützigen Vereinen in der Corona-Krise aufgelegt. Doch nur 1,32 Millionen Euro wurden nach Angaben des Heimatministeriums bisher ausgezahlt. Im Schnitt seien etwa 4800 Euro pro Verein gezahlt worden. Aus nicht benötigten Mitteln der Unterstützungsprogramme soll nach Ansicht von CDU und FDP nun der Neustart des Vereinslebens finanziert werden.

In NRW gibt es rund 120 000 Vereine, in denen sich rund sechs Millionen Menschen engagieren. Das Geld solle jenen zugutekommen, „die mit ihrem Nachbarschaftsfest, der Dorfkirmes oder der Traditionsveranstaltung Menschen seit Jahren mit großem Engagement zusammenbringen“, sagte CDU-Fraktionschef Bodo Löttgen. Corona und die Kontaktbeschränkungen hätten diesen „sozialen Kitt“ bröckeln lassen. FDP-Fraktionschef Christof Rasche warnte vor gravierenden Folgen, wenn ehrenamtliches Engagement vom Katastrophenschutz über Kinder- und Jugendarbeit bis hin zu Sport und Brauchtum wegfalle. Die Vereine hätten durch Corona viele Mitglieder verloren.

Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 sei ein Großteil der Vereinsaktivitäten fast gänzlich zum Erliegen gekommen, heißt es in dem Antrag. Auch in diesem Sommer könnten Dorf- oder Schützenfeste vermutlich bestenfalls nur in reduziertem Umfang mit strengen Hygienevorgaben stattfinden.