DFL mit „großer Einigkeit“ in Zukunft: Watzke bestätigt

DFL mit „großer Einigkeit“ in Zukunft: Watzke bestätigt

Donata Hopfen, Geschäftsführerin der DFL GmbH und Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund), Aufsichtsratvorsitzender der DFL, sprechen. Foto: Bernd Thissen/dpa

Dortmund (dpa) - Der neue Anstrich an der weißen Wand der Dortmunder Messe wird nicht lange halten. Nur für die Generalversammlung der Deutschen Fußball Liga am Mittwoch wurde das rote Logo des kickenden Spielers unter großer schwarzer Schrift angebracht - mit vergänglicher Nutzungsdauer. Innerhalb der Westfalenhalle richtete sich der mächtige Dachverband dagegen mit langfristig wirksamen Entscheidungen auf die schwierige Zukunft mit Energiekrise, internationalem Konkurrenzkampf und fußballpolitischer Debatten ein.

„Das war heute sehr gut, mit großer Einigkeit und sehr zielgerichtet, was die großen Herausforderungen angeht, die auf uns zu kommen“, sagte Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke, der wie erwartet in seinem Amt bestätigt wurde. DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen sprach von „Zukunftsoptionen“ und „Fragestellungen für die Zukunft“, mit denen sich die 36 Profi-Clubs „intensiv“ beschäftigt hätten. „Wir haben eine sehr gute Diskussion über die nächsten Schritte gehabt.“

Nach Jahren des Wachstums der Medienverträge und dem daraus resultierenden Wohlstand kämpft der deutsche Fußball darum, eben diesen zu erhalten. Besonders die Steigerung der Erlöse aus internationalem Geschäft scheint nötig. Hopfen war zu Jahresbeginn in die großen Fußstapfen von Christian Seifert getreten, der wie Karl-Heinz Rummenigge und Peter Peters am Mittwoch zum DFL-Ehrenangehörigen ernannt wurde.

Das geht nur gemeinsam, von Streitereien und Gezanke wie durchaus bei vorausgegangenen Vollversammlungen der Fall wurde in Dortmund nichts bekannt. Schwelendes Thema bleibt weiterhin auch die Debatte um die 50+1-Regel, die vor zu großem Investoreneinfluss schützt. Im neu gewählten Präsidium sowie im Aufsichtsrat sitzen Clubvertreter mit unterschiedlichen Agenden. Neu im Präsidium ist auch Axel Hellmann von Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt - ob er wie bislang für den Mittelstand spricht, oder sich eher an den Großen orientiert, muss sich zeigen.

„Die Deutsche Fußball Liga hat heute gezeigt, dass von ihr eine große Geschlossenheit ausgeht“, sagte Watzke zum Abschluss des drei Stunden andauernden öffentlichen Teils der Generalversammlung an historischem Ort. Im Dortmunder Goldsaal war vor 60 Jahren die Bundesliga gegründet worden.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf nutzte sein Grußwort zur Forderung an die Politik zur Mithilfe bei der Bewältigung der Energiekrise. „Die zu erwartenden Preissteigerungen im Energiebereich werden uns alle über Umlagen treffen. Schlimmstenfalls werden die Plätze komplett geschlossen. Wir müssen jetzt deutlich machen: Die Corona-Fehler aus der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen“, sagte der 61-Jährige. „Die Sportstätten müssen geöffnet bleiben. Wir können nicht schon wieder Kinder und Jugendliche von den Plätzen fernhalten. Die entstehenden Mehrkosten müssen von Bund und den Ländern finanziert werden. Wir brauchen ein Entlastungspaket Sport“, sagte Neuendorf.

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