NRW

Etwas weniger Rocker in NRW: Bandidos bleiben Nummer Eins

Freitag, 17. August 2018 - 07:35 Uhr

von dpa

Mitglieder des Motorradclubs "Bandidos". Foto: Marius Becker/Archiv

Düsseldorf (dpa/lnw) - Sie tragen „Kutten“ mit Vereinsabzeichen, fahren schwere Motorräder und fallen nicht selten durch Straftaten auf. Die mehr als 2000 in Clubs organisierten Rocker in NRW werden von der Polizei scharf beobachtet. Zuletzt ist ihre Zahl leicht zurückgegangen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es etwas weniger Rocker. Die Mitgliederzahl in den offiziell „Outlaw-Motorcycle-Gangs“ genannten Rockergruppen ist aktuell auf 2120 gesunken (Stand 15.07.18), wie das Landeskriminalamt NRW mitteilte. Im Juli 2017 waren es mit 2190 noch rund 70 polizeibekannte „Rocker“ mehr. Rockerclubs werden immer wieder mit Drogendelikten, Körperverletzung, Bedrohung und Erpressung in Verbindung gebracht.

Auch die Anzahl der Niederlassungen der Rocker-Clubs ist leicht rückläufig: Aktuell gibt es insgesamt 84 lokale Gruppen in ganz NRW, im Vorjahr waren es noch 87. Die Mitgliederzahlen stellten aber nur eine Momentaufnahme dar, so Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamtes NRW. Sie änderten sich aufgrund der zunehmenden Dynamik der Szene mit Neugründungen, Selbstauflösungen oder Zusammenlegungen der Niederlassungen ständig.

Die „Bandidos“ bleiben mit aktuell rund 850 Mitgliedern die größte Outlaw-Motorcycle-Gang in NRW. Die Gruppierungen „Gremium“ und „Freeway Rider's“ stehen mit jeweils rund 370 Mitgliedern an zweiter Stelle. Rockerähnliche Gruppierungen gebe es in NRW derzeit nicht, so Scheulen. Die Gruppen „United Tribuns“ und „Black Jackets“ hatten sich im vorletzten Jahr in NRW selbst aufgelöst, die „Osmanen Germania BC“ wurden im Juli dieses Jahres vom Bundesinnenministerium verboten.

Sowohl „Outlaw-Motorcycle-Gangs“ als auch „rockerähnliche Gruppierungen“ folgen laut Scheulen einer strengen Hierarchie, haben jeweils eigene Regeln und tragen, wenn erlaubt, einheitliche Kleidung. Die Regeln sind bei den „rockerähnlichen Gruppierungen“ allerdings nicht so streng wie bei den Gangs. Zudem müssen die Mitglieder einen Motorradführerschein und ein zugelassenes Motorrad besitzen.

„Die Bekämpfung der Rockerkriminalität ist seit Jahren ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit in NRW, es gilt eine Null-Toleranz-Strategie“, sagt Scheulen.