Ex-Freundin im Koma: Haftstrafe wegen versuchten Mordes

Ex-Freundin im Koma: Haftstrafe wegen versuchten Mordes

Der Eingang des Landgerichtes in Bonn ist zu sehen. Foto: Daniel Naupold/dpa/Archivbild

Bonn (dpa/lnw) - Ein halbes Jahr nach einer folgenschweren Messerattacke auf seine schwangere Ex-Freundin ist ein 27-Jähriger vom Bonner Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil gegen den Bulgaren aus Siegburg lautete am Montag auf versuchten heimtückischen Mord und gefährliche und schwere Körperverletzung.

Die 19-Jährige hatte durch die Tat einen Herzstillstand erlitten, konnte jedoch noch reanimiert werden. Sie liegt seitdem im Wachkoma und hat ihr drittes Kind verloren. Ihr dreijähriger Sohn erlebte den Angriff auf die Mutter mit.

Am Tattag, dem 10. Juli 2019, sollte der 27-Jährige in Siegburg den gemeinsamen dreijährigen Sohn seiner Ex-Freundin übernehmen. Bei der Übergabe im Eingang eines Mehrfamilienhauses zog er dann ein Messer und stach die 19-Jährige in Nacken und Rücken. Anschließend würgte er sie mit den Kordeln einer Tasche, bis sie das Bewusstsein verlor. Das Paar hatte sich zwei Monate zuvor getrennt.

Der Angeklagte habe die Trennung nicht akzeptieren wollen, urteilten die Richter. Er hatte ihr zuvor gedroht: „Wenn ein Mann zwischen uns kommt, dann bringe ich dich um.“ Die Tat habe er zielgerichtet geplant, das Messer zur Übergabe des kleinen Sohns mitgebracht. „Er allein hat entschieden, wer ein Lebensrecht hat.“

Bei der Urteilsverkündung saßen auch die Eltern der 19-Jährigen im Gerichtssaal. Sie sind mittlerweile aus Mazedonien nach Deutschland gezogen, um den beiden Kindern, ihren Enkeln, ein Zuhause zu geben. Die beiden Söhne vermissen ihre Mutter sehr, berichteten sie. Jeden Tag beteten sie, dass sie wieder aufwache und nach Hause komme.