Gebauer: Lehrer-Quereinstieg an Grundschulen nicht ausweiten

Gebauer: Lehrer-Quereinstieg an Grundschulen nicht ausweiten

Yvonne Gebauer (FDP), Ministerin für Schule und Bildung in Nordrhein-Westfalen. Foto: Roland Weihrauch/Archiv

Düsseldorf (dpa/lnw) - Trotz des gravierenden Lehrermangels an Grundschulen will die Landesregierung die Möglichkeit des Seiteneinstiegs nicht ausweiten. Es werde keine weitere Fächeröffnung für Seiteneinsteiger geben, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags. Bisher seien an den Grundschulen in NRW insgesamt 666 Quereinsteiger für die Fächer Kunst, Musik, Sport und Englisch gewonnen worden. Außerdem hätten 345 Lehrkräfte der Sekundarstufe II das Angebot angenommen, für zwei Jahre an einer Grundschule zu arbeiten.

Die Ministerin reagierte damit auf eine Studie der Bertelsmann Stiftung, wonach bis zum Jahr 2025 weit mehr Lehrer an Grundschulen bundesweit fehlen werden als bislang berechnet. Das NRW-Schulministerium habe längst mit aktuelleren Schüler- und Bevölkerungszahlprognosen gearbeitet, die den deutlichen Anstieg der Geburtenzahlen und die hohe Zuwanderung berücksichtigten, sagte Gebauer. Insofern führe der „Weckruf“ der Bertelsmann Stiftung zumindest in NRW „ins Leere“.

Die Landesregierung werde aber weiter „jede Maßnahme prüfen“, um die Lehrerlücke zu schließen. An den NRW-Grundschulen waren zum Schuljahresstart 2019/2020 von rund 3200 ausgeschriebenen Lehrerstellen nur etwa 1760 besetzt.