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Götze gibt Einblicke in seine Gefühle: Vom Judas zum Helden

Montag, 20. Mai 2019 - 18:50 Uhr

von dpa

Dortmunds Mario Götze bedankt sich nach einem Spiel bei den Fans. Foto: Guido Kirchner/Archivbild

Dortmund (dpa) - Mario Götze hat in einem Internetbeitrag seine sehr wechselhafte Karriere Revue passieren lassen und Einblicke in seine Gefühlswelt gegeben. „Wenn man den Medien zugehört hat, war ich ein Judas, dann ein Held, dann eine Enttäuschung, dann fast raus aus dem Fußball. Und das alles in nur vier Jahren“, schreibt der Offensivstar von Borussia Dortmund in einem am Montag veröffentlichten Beitrag auf dem Portal „The Players' Tribune“.

Götze spricht über sein Debüt für den BVB in der Bundesliga im Alter von 17 Jahren, den Wechsel zum FC Bayern München 2013, sein entscheidendes 1:0 im WM-Finale 2014 gegen Argentinien, seine Stoffwechselerkrankung und seine Rückkehr zu Borussia Dortmund. In einer Zeit, als es ihm nicht gut gegangen sei, sei der Wechsel zurück nach Dortmund die beste Entscheidung gewesen, die er gemacht habe.

Eine besondere Rolle in Götzes Karriere habe Dortmunds früherer Trainer Jürgen Klopp gespielt. „Er war ein herausragender Trainer, aber seine Persönlichkeit war für mich als junger Spieler das Wichtigste“, schreibt der 26 Jahre alte Götze über den heutigen Coach des Champions-League-Finalisten FC Liverpool.

Der Wechsel von Dortmund zum FC Bayern sei die „härteste Entscheidung“ seines Lebens gewesen, berichtet Götze. Die Konsequenzen des Transfers habe er nicht verstanden. Auch seine Familie habe darunter leiden müssen: „Ein paar Wochen später, hatten wir die Polizei zum Schutz vor unserem Haus stehen.“

Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien sei es Götze zunächst sehr schlecht gegangen. „Ich konnte nichts Positives daran finden. Vor dem Finale war ich wirklich deprimiert“, schreibt er. Sein Tor im Endspiel sei für ihn, der unwichtigste Teil gewesen. „Das Tor ist nur die Konsequenz einer Entscheidung, die ich in meinem Hotelzimmer getroffen habe, aufzuhören, deprimiert darüber zu sein, wie es läuft, und mich darauf zu fokussieren, vor dem Finale so hart zu trainieren, wie ich nur irgendwie kann.“