Innenminister: Umstrittener Taser-Einsatz war in Ordnung

Innenminister: Umstrittener Taser-Einsatz war in Ordnung

Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Federico Gambarini/dpa/Archivbild

Düsseldorf/Dortmund (dpa/lnw) - Nach umstrittenen Taser-Schüssen der Polizei in Dortmund hält das zuständige Landesamt den Einsatz des Elektroschock-Geräts für „rechtlich zulässig und verhältnismäßig“. „Dieser Bewertung schließe ich mich an“, so Innenminister Herbert Reul (CDU) in einem Bericht an den Landtag. Der Vorfall vom 20. März hatte Ende April für Debatten gesorgt, nachdem ein Video des Einsatzes publik geworden war.

Wie aus dem Bericht an den Innenausschuss hervorgeht, zeigt die Sequenz nur einen kleinen Teil des Einsatzes. Am Morgen hatte demnach ein Anwohner die Polizei gerufen, weil ein fremder betrunkener Mann im Hausflur schlafe. Als die Beamten den 22-Jährigen weckten, wurde er aggressiv. Im Hausflur schossen die Beamten das erste Mal mit den Elektroden auf den Mann. Der rappelte sich auf, ging wieder auf die Polizisten los. Draußen vor der Haustür folgte ein zweiter Schuss - wieder ohne Wirkung. Letztlich kam es zu einem dritten Schuss, der auch auf dem Video zu sehen ist. Mit Kollegen als Verstärkung konnte der 22-Jährige gefesselt werden.

Augenzeugen und die Grünen hatten in einem WDR-Bericht Zweifel an dem Einsatz angemeldet. Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) sieht das anders: Der Randalierer sei zu kräftig und aggressiv gewesen, um ihn so zu bändigen. Schlagstock oder Pfefferspray seien nicht in Frage gekommen.