Kritik an Transplantationsprogramm: Kölner Klinik wehrt sich

Kritik an Transplantationsprogramm: Kölner Klinik wehrt sich

Das anatomische Modell eines menschlichen Herzens ist mit seinen Gefäßabgängen zu sehen. Foto: Emily Wabitsch/Archiv

Berlin/Köln (dpa/lnw) - Kontrolleure haben bei der Überprüfung eines Herztransplantationsprogramms an einer Kölner Klinik nach eigenen Angaben Unregelmäßigkeiten festgestellt. Das teilten die Prüfungs- und Überwachungskommissionen von Ärzten, Kliniken und gesetzlichen Krankenkassen bei der Vorstellung ihres Jahresberichts 2017/2018 am Donnerstag in Berlin mit. Demnach seien „systematische Unregelmäßigkeiten“ bei dem Programm des Universitätsklinikums Köln-Lindenthal festgestellt worden.

Die Klinik widersprach der Kritik vehement. Unmittelbar nach Bekanntwerden eines vorläufigen Prüfberichts im Sommer habe man die Interne Revision mit einer unabhängigen Prüfung des Herztransplantationsprogramms der Jahre 2013 bis 2015 beauftragt. „Diese Prüfung hat ergeben, dass der Vorwurf der Bundesärztekammer nicht gerechtfertigt erscheint“, erklärte ein Sprecher am Donnerstag. In dem Dissens gehe es um unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Beschreibung des Mobilitätsgrades der jeweiligen Patienten. Dies seien aber nicht objektive Parameter, die für eine Organvergabe entscheidend seien.

Bei den Prüfungen wird untersucht, ob bei Anmeldungen zu Wartelisten - vor allem in dringendsten Fällen - gegen Richtlinien verstoßen wurde. Hintergrund der Kontrollen sind auch Organspende-Skandale von 2012, die sich um Manipulationen bei Wartezeiten drehten. Träger der Kommissionen sind Bundesärztekammer, Deutsche Krankenhausgesellschaft und Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen.