NRW

Landtag debattiert über Lehrkräftemangel

Freitag, 9. Dezember 2022 - 03:01 Uhr

von dpa

Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Lehrkräftemangel in Nordrhein-Westfalen beschäftigt heute den Landtag. An den Schulen in NRW sind nach der jüngsten Statistik rund 8000 Lehrerstellen nicht besetzt. In einer Aktuellen Stunde auf Antrag der oppositionellen SPD wollen die Abgeordneten darüber diskutieren, wie die Lücken geschlossen werden können. Nach wie vor fehlen die meisten Lehrerinnen und Lehrer an den Grundschulen. Dort sind mehr als 3430 Lehrerstellen unbesetzt.

Nach Ansicht der SPD muss der Seiteneinstieg über alle Schulformen hinweg erleichtert und attraktiver werden. Die Studienplätze für Lehramt, Sonderpädagogik und Sozialpädagogik müssten massiv ausgebaut werden. Auch die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften müssten stärker in die Lehrkräfteausbildung einbezogen werden - besonders im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich (MINT).

NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) will am kommenden Mittwoch (14. Dezember) im Schulausschuss ein Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung vorstellen. Der Haushaltsentwurf der schwarz-grünen Landesregierung für 2023 sieht mehr als 5000 zusätzliche Stellen im Bereich Schule vor. Über 3300 Stellen sind laut Feller für die Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine und anderen Ländern eingeplant.

Im ablaufenden Jahr wurden nach Angaben Fellers fast 8000 Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal neu eingestellt. Dass dennoch viele Lehrerinnen und Lehrer fehlten, liege auch an der bundesweit angespannten Lage auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt.

CDU, Grüne sowie die oppositionelle FDP wollen außerdem die Landeshilfe für Opfer des Bottroper Apothekerskandals auf einen größeren Berechtigtenkreis ausweiten und die Antragsfrist um drei Monate bis Ende März 2023 verlängern. Dazu liegt dem Plenum ein gemeinsamer Antrag der drei Fraktionen vor. Bisher hat der Landtag zehn Millionen Euro für Landeshilfen bereitgestellt.

Die SPD hat einen eigenen Antrag vorgelegt und fordert, den Entschädigungsfonds auf zwölf Millionen Euro zu erhöhen. Im dem Fall hatte ein Apotheker jahrelang teure Wirkstoffe für Krebsmedikamente unterdosiert und damit illegale Millionenprofite erzielt.

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