NRW
Minister offenbar überrascht von Duisburgs Kita-Schließungen
Nordrhein-Westfalens Familienminister Joachim Stamp (FDP) spricht bei einer Landtagssitzung. Foto: Federico Gambarini/dpa/Archivbild
Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Familienminister Joachim Stamp (FDP) ist von der Ankündigung Duisburgs, wegen anhaltend hoher Corona-Neuinfektionen die Kita-Betreuung drastisch einzuschränken, offenbar überrascht worden. Der Minister verließ am Mittwochnachmittag für einige Minuten eine laufende Sitzung des Integrationsausschusses des Landtags, weil er „Sachverhaltsaufklärung„ betreiben müsse, wie er sagte. Dass eine Großstadt mit so hohem Migrationsanteil als erstes den Kita-Betrieb weitgehend einstellen und die Einrichtungen nur für die kritische Infrastruktur öffnen wolle, finde er „bemerkenswert“, sagte Stamp anschließend im Ausschuss.
Zuvor hatte ein Sprecher der Ruhrgebietsstadt Duisburg angekündigt, dass voraussichtlich ab Freitag im Notbetrieb nur noch Kinder betreut würden, deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig seien oder die einen besonderen Betreuungsbedarf hätten. Die Maßnahme sei mit dem Land abgestimmt, hatte der Sprecher gesagt.
Die CDU/FDP-Landesregierung hat einen Notbetrieb der Kitas, wie es ihn im Lockdown vor einem Jahr gab, bisher vermeiden wollen. Derzeit sind die Kindertageseinrichtungen in einem eingeschränkten Regelbetrieb mit einer coronabedingten Kürzung der Betreuungszeit um zehn Stunden pro Woche. Außerdem gibt es nur feste Gruppen.