Missbrauchskomplex Münster: Sondersitzung im Landtag

Missbrauchskomplex Münster: Sondersitzung im Landtag

Der Plenarsaal des Landtag in Nordrhein-Westfahlen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild

Düsseldorf (dpa/lnw) - Für eine übergreifende Ausschusssitzung wird die Sommerpause des Landtags schon kurz nach dem Start unterbrochen: SPD und Grüne lassen die Fachpolitiker für Justiz, Inneres und Familie wegen des Missbrauchskomplexes Münster sprechen.

Zu einer ungewöhnlichen Sondersitzung wird es nach dem Missbrauchsfall in Münster heute im Landtag kommen: Die drei Ausschüsse für Inneres, Justiz und Familie sollen trotz Sommerpause und gemeinsam tagen. Ein entsprechender Antrag wurde von den Fraktionen von SPD und Grünen gestellt.

Nach Ansicht von SPD und Grünen sind nach der bisherigen Aufarbeitung des Missbrauchskomplexes im Landtag noch immer Fragen offen. Deswegen sei die Sitzung dringend geboten. Die Oppositionsparteien haben unter anderem Fragen zu früheren Ermittlungen gegen den Hauptverdächtigen, der Arbeit der Staatsanwaltschaft und des Jugendamts.

Der Fall des schweren sexuellen Missbrauchs mehrerer Kinder in Münster war Anfang Juni bekannt geworden. Der 27 Jahre alte Hauptverdächtige war wegen Besitzes von Kinderpornografie zweifach vorbestraft. Bislang gab es in dem Komplex Festnahmen von elf Tatverdächtigen aus mehreren Bundesländern. Sieben von ihnen sitzen in Untersuchungshaft.