NRW

„Night of Light“: Eventbranche plant Rotlicht-Aktion

Dienstag, 16. Juni 2020 - 17:00 Uhr

von dpa

Essen (dpa/lnw) - Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft schlagen Alarm: Wegen der Corona-Krise drohe der Branche eine Pleitewelle. Auf ihre schwierige Lage wollen die Firmen am Montag mit einer bundesweiten Lichtaktion hinweisen: Mehr als 2000 Gebäude sollen rot angestrahlt werden.

Unter der Überschrift „Night of Light“ wollen am kommenden Montagabend Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft bundesweit Spielstätten und andere Gebäude rot anstrahlen. Mit der symbolischen „Alarmstufe Rot“ wollten sie auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage infolge der Corona-Krise hinweisen, berichteten die Organisatoren rund um den Betreiber eines Essener Veranstaltungsfirma Tom Koperek am Dienstag in Essen. Beteiligen wollen sich unter anderem Betreiber von Eventlocations, Hallen, Kinos und Kleinkunst-Theatern sowie Technikausstatter, Messebauer, Zeltverleiher oder Tagungshotels.

Bis Dienstagnachmittag verzeichneten die Organisatoren auf ihrer Internetseite mehr als 2000 Gebäude, die beleuchtet werden sollen. Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden. Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe könnten weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden.

„Eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft“, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Aktion sei ein „Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft“. Die derzeitigen Hilfeleistungen in Form von Kreditprogrammen reichten nicht aus.

In der deutschen Veranstaltungswirtschaft sind nach Angaben der Organisatoren rund eine Million Menschen beschäftigt. Der Jahresumsatz der Branche liege bei 130 Milliarden Euro.