NRW
Studenten starten ins „Hybrid-Wintersemester“
Düsseldorf (dpa/lnw) - Hunderttausende Studenten starten in diesen Tagen in Nordrhein-Westfalen in ein neues Wintersemester, das weiterhin von Corona-Ausnahmebedingungen geprägt seien wird. Viele werden ihre Hochschulen wegen der Pandemie nur noch selten von innen sehen und die Vorlesungen stattdessen online verfolgen.
NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sprach am Montag in Düsseldorf von einem „Hybridsemester“ mit klassischen Vorlesungen in den Hochschulen plus Online-Angeboten. Vor allem für Erstsemester solle der Campus geöffnet werden, um den Einstieg ins Studium und damit in einen neuen Lebensabschnitt zu unterstützen, betonte sie.
Generell sei das Motto: „So viel Präsenz wie möglich, so viel online wie nötig.“ Die Gesundheit der Studierenden und Lehrenden behalte höchste Priorität. „Die Gefahr von Superspreading-Events - etwa durch stark nachgefragte Vorlesungen in großen Hörsälen - gilt es zu verhindern“, warnte die Ministerin. Infektionsschutz und Mindestabstand bleiben Vorschrift. Die Corona-Epidemie-Hochschulverordnung soll bis zum Ende des Wintersemesters 2020/21 entsprechend verlängert und angepasst werden.
Kunst- und Musikhochschulen planten wegen ihrer hohen Praxisanteile mehr Veranstaltungen vor Ort, berichtete Pfeiffer-Poensgen. Gleiches gelte für alle gestalterischen oder auch naturwissenschaftlichen Fächer, die auf Atelier- oder Laborräume angewiesen seien.
Große Universitäten sollen dagegen grundsätzlich versuchen, bei Vorlesungen mit vielen Studierenden auf Online-Formate auszuweichen. Im Bereich der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften soll der Präsenzbetrieb vor allem für Erstsemester ermöglicht werden. Einige Hochschulen planen zudem Selbstlernbereiche, um den Wechsel zwischen Präsenz- und Online-Veranstaltungen ohne Ortswechsel zu erleichtern.
In NRW waren zum Wintersemester 2019/20 rund 770 000 Studenten an einer der fast 70 Hochschulen eingeschrieben.