Thyssenkrupp erwartet wegen Kartellverfahren weniger Gewinn

Thyssenkrupp erwartet wegen Kartellverfahren weniger Gewinn

Das Firmenlogo von ThyssenKrupp Firmenlogo steht vor der Firmenzentrale in Essen. Foto: Roland Weihrauch/Archiv

Essen (dpa) - Der Industriekonzern Thyssenkrupp rechnet wegen Risiken aus einem Kartellverfahren im Geschäftsjahr 2017/2018 kaum noch mit Gewinn. Es sei lediglich ein Überschuss von 0,1 Milliarden Euro zu erwarten, teilte der Konzern am Donnerstagabend nach Börsenschluss in Essen mit. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 0,271 Milliarden Euro eingefahren. Die Prognose für den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wurde zudem von 1,8 Milliarden auf 1,6 Milliarden Euro gesenkt. Der Aktienkurs von Thyssenkrupp gab im Anschluss an die Veröffentlichung nachbörslich nach.

Grund für die verschlechterten Erwartungen seien neue Entwicklungen im Ermittlungsverfahren wegen möglicher Absprachen bei Stahlpreisen, hieß es in der Mitteilung. Man habe sich zur Bildung von Rückstellungen entschieden, da man „erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht ausschließen“ könne.

Hinzu kämen Risiken im Geschäftsbereich Components Technology sowie Probleme bei Steel Europe und Elevator Technology. Die Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr sollen wie bislang geplant am 21. November vorgelegt werden.

Thyssenkrupp versucht derzeit, die Profitabilität seiner Geschäftsbereiche zu erhöhen und Kosten einzusparen - vor allem in der Konzernzentrale, dem schwächelnden Anlagen- und Schiffbau sowie im Aufzugsgeschäft.