NRW

Überraschende Wende im Mordprozess um halb verbrannte Leiche

Freitag, 22. Mai 2020 - 16:40 Uhr

von dpa

Vor dem Landgericht hält eine Statue der Justitia eine Waagschale. Foto: Stefan Puchner/dpa/Symbolbild

Paderborn/Delbrück (dpa/lnw) - Im Mord-Prozess vor dem Paderborner Schwurgericht um eine halb verbrannte Leiche hat es am Freitag eine überraschende Wende gegeben. Ein Rechtsmediziner, der die Leiche des getöteten 84-Jährigen aus Delbrück untersucht hatte, stellte fest, dass der Rentner tatsächlich durch den Wurf eines Vorschlaghammers tödlich am Kopf getroffen worden sein könnte.

Der deutsche Angeklagte hatte am Mittwoch ausgesagt, dass er aus Wut nach einem Streit einen 6,3 Kilogramm schweren Vorschlaghammer auf einen Küchentisch werfen wollte. Das Opfer sei überraschend mit dem Kopf in die Flugbahn gerückt und so versehentlich getroffen worden.

Der 48 Jahre alte ehemalige Pflegesohn des Opfers ist des Mordes und schweren Brandstiftung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der gelernte Fleischer im Oktober vergangenen Jahres in Delbrück- Westenholz seinen ehemaligen Pflegevater mit einem Vorschlaghammer erschlagen hat, um an dessen Erbe zu gelangen. Anschließend habe er Feuer gelegt, um den Toten zu verbrennen und so die Tat zu vertuschen.

Der Prozess wird am 4. Juni fortgesetzt.