NRW

Virus-Mutation: Noch keine Erkenntnisse über Verbreitung

Mittwoch, 6. Januar 2021 - 17:02 Uhr

von dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Eine mögliche weitere Verbreitung der aus Großbritannien bekannten Coronavirus-Mutation in Nordrhein-Westfalen kann nach Angaben des Landes-Gesundheitsministeriums mangels ausreichender Erkenntnisse noch nicht beurteilt werden. Daher würden weitere Untersuchungen durchgeführt, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Beteiligt seien an den bundesweiten Analysen zur Verbreitung von SARS-CoV-2-Varianten Labore, das Virologische Institut an der Charité und ein Pilotprojekt des Robert Koch-Instiuts (RKI).

Nach dem ersten Nachweis der mutierten Coronavirus-Variante B.1.1.7 bei einer Person im Kreis Viersen habe es in Nordrhein-Westfalen keine weiteren Nachweise gegeben. „Bisher ist ein Fall einer mit der SARS-CoV-2-Variante infizierten Person aus Nordrhein-Westfalen bekannt“, erklärte die Ministeriumssprecherin. Der Fall war Ende Dezember bekanntgeworden. Wie der Kreis Viersen damals mitteilte, handelte es sich bei dem Infizierten um einen 58-Jährigen, der Anfang Dezember erkrankt und in der Zwischenzeit bereits wieder genesen sei. Der Mann habe sich bei einem Kollegen aus Tschechien angesteckt.

Auch eine Sprecherin des RKI teilte am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: „Uns sind bislang keine weiteren Fälle in NRW bekannt geworden.“ Laut dem NRW-Gesundheitsministerium wird seit Mitte Dezember 2020 aus Großbritannien über die zunehmende Verbreitung der mutierten Coronavirus-Variante B.1.1.7 berichtet, die vermutlich das Potenzial einer höheren Übertragbarkeit des Infektionserregers habe. In Deutschland war sie im Dezember bei einzelnen Patienten in mehreren Bundesländern nachgewiesen worden.

Nach Angaben des Kreises Viersen wurde die Infektion des Mannes durch eine mutierte Coronavirus-Variante nachträglich durch eine Stichprobe des RKI bekannt. Während seiner Infektion seien in seinem Haushalt alle anderen Familienmitglieder ebenfalls an Corona erkrankt. „Wir sind relativ sicher, dass die Personen das hatten, was der Mann hatte“, sagte die Sprecherin des Kreises am Mittwoch auf Anfrage. Der normale Laborbefund ermittle aber nicht, ob es sich um eine mutierte Variante handele. „Diese Familie ist nicht mit anderen in Kontakt gekommen“, betonte die Sprecherin. Deshalb gehe man davon aus, dass sich die mutierte Variante nicht aus der Familie heraus verbreitet habe. Alle seien genesen, es bestehe Kontakt mit dem Gesundheitsamt.