NRW

Watzke hält Aufregung um Schalke-Bürgschaft für übertrieben

Dienstag, 30. Juni 2020 - 14:16 Uhr

von dpa

Watzke kann die Aufregung um eine mögliche Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für FC Schalke 04 nicht nachvollziehen. Foto: Henning Kaiser/dpa/Archivbild

Dortmund (dpa) - BVB-Chef Hans-Joachim Watzke kann die Aufregung um eine mögliche Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für den Dortmunder Erzrivalen FC Schalke 04 nicht nachvollziehen. „Ich finde, das ist nicht ehrenrührig. Von uns als Fußball-Bundesliga wird verlangt, dass wir die gleichen Steuern zahlen, dass wir sie pünktlich zahlen - was eine Selbstständlichkeit ist. Aber wenn der Bund oder das Land oder wer auch immer beschließt, coronageschädigten Unternehmen beizustehen, dann gelten die gleichen Rechte für uns offensichtlich nicht. Grundsätzlich zu sagen, dass Fußballclubs davon ausgeschlossen sein müssen, das entspricht nicht meinem Gleichbehandlungsgrundsatz“, sagte der Geschäftsführer des Meisterschaftszweiten am Dienstag.

Damit nahm Watzke Stellung zu Meldungen, wonach das Land NRW eine Bürgschaft für die finanziell angeschlagenen Schalker in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro erwägt. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat laut Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) allerdings noch keine Entscheidung über eine Bürgschaft für den FC Schalke 04 getroffen.

Für Watzke sind staatliche Hilfestellungen allerdings kein Problem. „Der Staat versucht, diesen Unternehmen beizustehen, nicht indem er Geld rüber schiebt, sondern ihnen einen Kredit gibt. Der Staat bietet hier etwas an, um Firmen nicht die Liquidität abzuwürgen. Wo da das große Problem ist, verstehe ich nicht. Ich verstehe nicht, dass die Landesregierung deshalb angegriffen wird“, kommentierte der 61-Jährige.

Allerdings sei ein genauer Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Unternehmen nötig: „Das Land muss natürlich prüfen, ob das unverschuldet ist oder nicht, ob das wirkliche Corona-Effekte sind oder nicht“, sagte Watzke.

Schalke hatte bereits vor der Corona-Krise für das Geschäftsjahr 2019 Verbindlichkeiten in Höhe von 197 Millionen Euro vermeldet. Die durch die Coronakrise verursachten Einnahmenverluste bereiteten zusätzliche finanzielle Probleme. Zudem verpasste der Club nach zuletzt 16 Spielen ohne Sieg die Qualifikation für einen lukrativen europäischen Wettbewerb.