Wim Wenders: Schülern Umgang mit Bilderflut näher bringen

Wim Wenders: Schülern Umgang mit Bilderflut näher bringen

Regisseur Wim Wenders gestikuliert. Foto: Gerald Matzka/dpa/Archivbild

Düsseldorf (dpa) - Der vielfach preisgekrönte deutsche Regisseur Wim Wenders (77, „Paris, Texas“) will Schülern den Umgang mit der modernen Bilderflut näher bringen. „Mit das Wichtigste, womit die jungen Leute heute konfrontiert werden, nämlich der Sturm der Bilder, kommt im Unterricht nicht vor“, sagte Wenders am Freitag im Düsseldorfer Filmmuseum. Kinder würden von Geburt an Bildern ausgesetzt, die zum Teil nicht für sie geeignet seien. „In diese Lücke wollten wir mit unserem Bildungsprojekt hinein“, betonte der Regisseur.

Am Freitag gab der 1945 in Düsseldorf geborene Wenders den Startschuss für das Filmbildungsprojekt „Eine europäische Schule des Sehens“. Mit Schülern des nach ihm benannten Wim-Wenders-Gymnasiums diskutierte er über sein Werk und ermutigte die Jugend zum Filmemachen. Auf die Frage, was er denn eher an den Nagel hängen würde - die Fotografie oder das Kino -, antwortete der 77-Jährige: „Das Schlafen.“ Auch die Arbeit an seinem neuen Film verriet er: Ein Film über Frieden.

Das Filmbildungsprojekt der vor zehn Jahren gegründeten Wim Wenders Stiftung soll Schülerinnen und Schüler aus Düsseldorf und Berlin bis Dezember 2023 auf eine cineastische Reise durch das europäische Kino führen. Dabei sollen vor allem europäische Filme des klassischen und modernen Kinos gezeigt werden - unter Anleitung von Wenders, der selbst Klassiker wie „Himmel über Berlin“ gedreht hat. Finanziert wird das Projekt unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Mitte September war Wenders mit dem japanischen Kulturpreis Praemium Imperiale ausgezeichnet worden. Dieser zählt zu den wichtigsten Kunstpreisen der Welt und gilt als „Nobelpreis der Künste“.

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