NRW

Zweite Probe-Castorfahrt zum Brennelemente-Lager geplant

Dienstag, 21. November 2023 - 02:01 Uhr

von dpa

Im Forschungszentrum Jülich lagern Castorenbehälter. Foto: Andreas Endermann/dpa/Archivbild

Jülich (dpa/lnw) - Mit der Fahrt eines leeren Castor-Behälters soll in der Nacht zum Mittwoch der Ablauf möglicher Atommülltransporte in Nordrhein-Westfalen geprobt werden. Der Schwertransport soll von Jülich im Kreis Düren ins gut 170 Kilometer entfernte Zwischenlager Ahaus im Münsterland fahren, wie die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) mitteilte. Ein erster Probetransport war am 7. November nachts auf die Strecke gegangen und ohne Zwischenfälle am nächsten Morgen in Ahaus im Kreis Borken angekommen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll der zweite Transport in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erfolgen. Bei dieser offiziellen „Kalthandhabung“ sind die Atomaufsicht und ihre Sachverständigen vor Ort. Sie begutachten und bewerten die Arbeitsabläufe zur Abfertigung in den Zwischenlagern.

In Jülich lagern rund 300.000 Brennelement-Kugeln aus einem früheren Versuchsreaktor in 152 Castor-Behältern. Über deren Verbleib ist noch nicht endgültig entschieden. Laut eines Berichts an den Haushaltsausschuss des Bundestages von September 2022 bevorzugen die Bundesministerien für Forschung, Umwelt und Finanzen einen Transport nach Ahaus. Ein Verbleib in Jülich ist die andere Option. Hierfür haben sich die in NRW regierenden Parteien CDU und Grüne 2022 in ihrem Koalitionsvertrag ausgesprochen.

Der Castor-Behälter selbst wiegt um die 25 Tonnen. Wegen der Sicherheitseinrichtungen bringt der ganze Transporter insgesamt um die 130 Tonnen auf die Waage. Als Schwertransporter darf er nur in der Nacht auf die Straße. Laut des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz sind Proteste geplant.

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