Kultur

Wie geht es weiter in Bayreuth?

Dienstag, 26. Mai 2020 - 15:25 Uhr

von dpa

Das Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth. Foto: Daniel Karmann/dpa

Bayreuth (dpa) - Schon wieder einschneidende Neuigkeiten vom Grünen Hügel: Die Bayreuther Festspiele trennen sich von ihrem Geschäftsführer Holger von Berg. Es ist derzeit nicht die einzige Personalie, die dort für Diskussionen sorgt.

Die Bayreuther Festspiele suchen einen neuen Geschäftsführer. Der Vertrag mit dem bisherigen Amtsinhaber Holger von Berg soll nicht verlängert werden.

„Die Bayreuther Festspiele GmbH hat sich entschlossen, die Stelle der kaufmännischen Geschäftsführung nach Ablauf der Laufzeit des Vertrags mit dem bisherigen kaufmännischen Geschäftsführer auszuschreiben und ab 1.4.2021 neu zu besetzen“, teilten die Festspiele am Montag mit. „Der bisherige kaufmännische Geschäftsführer wird nach der Beendigung seiner Tätigkeit in Bayreuth eine neue Aufgabe beim Freistaat Bayern im Geschäftsbereich des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst in München übernehmen.“

Es ist schon der zweite große personelle Einschnitt innerhalb weniger Wochen. Erst Ende April hatten die Festspiele mitgeteilt, dass Festspielleiterin Katharina Wagner ihr Amt „bis auf Weiteres“ aus gesundheitlichen Gründen nicht ausüben kann.

Von Berg ist seit April 2016 der zweite Geschäftsführer der Festspiele neben Festspielchefin Wagner. In seinen Verantwortungsbereich fallen unter anderem Kartenverkauf und Festspielhaus-Sanierung, während Wagner eher für den künstlerischen Part verantwortlich ist.

Kurz nach seinem Amtsantritt vor vier Jahren hatte von Berg gesagt: „Es muss sich einiges ändern. Aber gut Ding will Weile haben.“ Viele Mitarbeiter im Haus seien noch in den alten Strukturen verwurzelt aus der Zeit, in der die Festspiele ein Familienunternehmen waren.

Bevor von Berg sein Amt auf dem Grünen Hügel antrat, war er viele Jahre lang geschäftsführender Direktor des Münchner Residenztheaters. Er folgte in Bayreuth damals auf Heinz-Dieter Sense, der ihm auch jetzt wieder zur Seite steht, weil er kommissarisch für die erkrankte Wagner einsprang.

Die Personalie von Berg ist nicht die einzige, die derzeit für Spekulationen sorgt auf dem Grünen Hügel: Unklar ist nach Angaben von Festspielsprecher Hubertus Herrmann im Moment auch noch, wie es mit dem Vertrag von Musikdirektor Christian Thielemann weitergeht. Der läuft im Herbst aus und wurde bislang nicht verlängert. Katharina Wagner hatte Ende 2019 angekündigt, mit dem Dirigenten über eine mögliche Vertragsverlängerung zu verhandeln. Die Verhandlungen sollen wieder aufgenommen, werden, sobald sie wieder gesund ist, sagte Herrmann.