Bomben-Verdacht an der Lindenstraße

Bomben-Verdacht an der Lindenstraße

Bei Kanalbauarbeiten in der Lindenstraße ist ein metallischer Gegenstand im Erdreich entdeckt worden. Nach Prüfung durch Spezialisten steht fest: keine Bombe, sondern ein harmloses Stück Altmetall.

Bei Baugrunduntersuchungen im Zuge der Kanalbauarbeiten auf der Lindenstraße ist im Erdreich ein metallischer Gegenstand entdeckt worden. Am heutigen Montag haben Experten die Stelle freigelegt und das Metallteil genauer untersucht. Bei dem Gegenstand handelt es sich aber glücklicherweise nur um ein Stück Altmetall und keinen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Die befürchtete Evakuierung findet daher nicht statt.

In einem Liveticker haben wir seit dem Morgen berichtet. Hier noch einmal zum Nachlesen:

11.30 Uhr. Bei dem Fundstück, das für die Aufregung sorgte, handelt es sich um einen Erdungspfosten. An dieser Stelle beenden wir unseren Liveticker. Wir bedanken uns herzlich für die Aufmerksamkeit.

11.18 Uhr. +++ENTWARNUNG+++ Bei dem verdächtigen Gegenstand handelt es sich um ein harmloses Stück Altmetall, keinen Blindgänger!

11.12 Uhr. Nun ist auch der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Arnsberg angerückt. Noch gibt es aber keine offizielle Information, ob die Spezialisten etwas gefunden haben.

10.55 Uhr. Besonders tückisch und gefürchtet sind Bomben mit Langzeitzündern. Diese können auch Jahrzehnte nach Abwurf noch explodieren. In Salzbergen etwa wurde vor viereinhalb Jahren eine amerikanische 250-Kilo-Bombe mit einem Säurezünder kontrolliert gesprengt. [+]

10.44 Uhr. Die Spezialfirma hat nun damit begonnen, vorsichtig die Verdachtsstelle freizulegen.

10.29 Uhr. Die Verdachtsstelle heute liegt am Straßenrand auf einem Privatgrundstück an der Ecke Lindenstraße/Steinfurter Straße zwischen einem Elektroverteilerkasten und einer Hecke.

10.18 Uhr. Die Stadt Rheine ist beim Thema Blindgänger besonders sensibilisiert. Am 26. April 1978 stieß ein Baggerfahrer während der Bauarbeiten für das neue City-Hochhaus an der Matthiasstraße mit seinem Bohrer auf einen britischen Blindgänger. Die 500-Kilo-Bombe detonierte, drei Menschen verloren ihr Leben, etliche Personen wurden teils schwer verletzt. Der Bagger wurde drei Stockwerke hoch durch die Luft geschleudert, Ziegelsteine und Betonbrocken flogen umher, Passanten gruben mit bloßen Händen nach Verschütteten. [+]

9.46 Uhr. In der Feuer- und Rettungswache rechts der Ems hat der technische Einsatzstab unter Leitung des Beigeordneten Mathias Krümpel seine Arbeit aufgenommen. Hier werden die Einsätze von Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt koordiniert. „Wir sind gut vorbereitet“, sagt Krümpel.

9.01 Uhr. Sollte es sich bei dem Metallteil wirklich um eine Bombe handeln, würden auch zahlreiche Straßen und Eisenbahnlinien gesperrt. An der Salzbergener Straße beispielsweise sind bereits Hinweisschilder angebracht.

8.48 Uhr. Inzwischen ist eine Spezialfirma eingetroffen, die deutschlandweit in solchen Fällen gerufen wird. Sie legt behutsam die Verdachtsstelle frei. Sind die Experten der Meinung, dass das geortete Metall wirklich eine Bombe ist, wird nach Angaben der Stadt der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung gerufen.

8.32 Uhr. Rheine war im Zweiten Weltkrieg immer wieder Ziel von alliierten Luftangriffen – vor allem wegen des strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkts. Ein besonders verheerender Angriff traf den Stadtteil Dorenkamp am 5. Oktober 1944. „In 40 Minuten ging ein ganzer Stadtteil unter“, berichten Zeitzeugen. [+]

8.15 Uhr. Vor rund zweieinhalb Jahren hatte der Fund von Metallstücken auf einem Grundstück an der Elpersstiege für einen Großeinsatz der Behörden gesorgt: Auch hier untersuchte, wie jetzt an der Lindenstraße, eine Spezialfirma den verdächtigen Fund in zweieinhalb bis drei Metern Tiefe. Letztlich wurde Entwarnung gegeben. Bei den Metallteilen handelt es sich um Schrott. Das Jakobi-Altenheim war trotzdem vorsorglich evakuiert worden.

8.03 Uhr. Auch über 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werden noch regelmäßig Bomben, Granaten und andere Munition aus dem Boden geholt. Kampfmittelräumer haben in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr sogar deutlich mehr davon gefunden und unschädlich gemacht. Schätzungen zufolge sind aber erst ein Drittel der Blindgänger entdeckt. NRW gilt als das mit Abstand am stärksten mit Blindgängern belastete Bundesland. Schätzungen zufolge sind 75.000 Tonnen Bomben im Zweiten Weltkrieg nicht explodiert.

7.44 Uhr. Was der Fund eines Blindgängers für Anwohner bedeutet, zeigte sich vor wenigen Wochen in Münster. Damals mussten rund 16.000 Menschen im Stadtteil Mauritz ihre Wohnungen verlassen. Der Kampfmittelräumdienst fand bei der lange geplanten Aktion zwei 125 und 250 Kilogramm schwere Blindgänger.

7.30 Uhr. Heute Vormittag klärt sich, ob es sich bei dem georteten Gegenstand wirklich um einen Blindgänger handelt – oder lediglich um ein Stück Altmetall. Sollte es eine Bombe sein, würde rund um die Fundstelle evakuiert. Der Radius bemisst sich nach der Art und Größe der Bombe. Nach örtlicher Einschätzung des Feuerwerkers würde ein Sicherheitsradius von 250 Metern oder gar 500 Metern um die Fundstelle festgelegt werden müssen. Weitere Infos gibt es bei Stadt unter Telefon 05971/939-987 oder per E-Mail an kmittel@rheine.de