„Wir wollen eine Veränderung!“

„Wir wollen eine Veränderung!“

Junge Rheinenser und Vertreter verschiedener Träger trafen sich zum Meinungsaustausch in den Räumen hinter dem Club „Hypothalamus“, in denen schon bald eine Jugendkunstschule entstehen könnte.

Ein wenig verborgen liegt er noch, der neue Treffpunkt für kreative Jugendliche in Rheine: Hinter dem Hypothalamus, zugänglich über die Straße „Am Thietor“, finden sich die neuen Räumlichkeiten, in denen schon bald eine Jugendkunstschule entstehen soll. Die Idee: Hier können sich Kinder und Jugendliche treffen, ihre Kreativität ausleben und sich künstlerisch fortbilden. Am Freitag trafen sich zum ersten Mal junge Rheinenser und Vertreter verschiedener Träger in den Räumen, um über Ideen für das noch in den Startlöchern stehende Projekt zu sprechen.

Auf Einladung des Jugendamtes fand sich am Freitagnachmittag eine bunte Runde zusammen: Vertreter der städtischen Museen und Kultureinrichtungen, der Stadt, des Stadtjugendrings, des Jugendzentrums Jakobi, des Jugend- und Familiendienstes (Jfd), aber auch eine Künstlerin und zehn Kinder und Jugendliche waren gekommen, um sich auszutauschen. Denn nachdem die städtische Verwaltung sich dafür entschieden hatte, eine Jugendkunstschule zu initiieren und dafür nun die innenstadtnahen Räume angemietet hat, ist das Projekt nun in seiner absoluten Anfangsphase. Das bedeutet: Noch bleibt reichlich Raum für Gestaltung – und hier sollen die jungen Leute mitbestimmen.

Zuhören und weiterplanen

„Sonst entwickeln wir immer die die Angebote. Aber diesmal wollen wir hören, was ihr sagt“, brachte es etwa Jan-Christoph Tonigs, Künstlerischer Leiter des Klosters Bentlage, auf den Punkt. Und auch Dirk Holtmann vom Stadtjugendring betonte: „Wir wollen kreative Prozesse starten und nicht direkt alles in eine feste Form gießen.“ Erst einmal gehe es darum, Dinge auszuprobieren und zu ermitteln, was die jungen Rheinenser sich wünschen – dann könne man weiterplanen.

Und die Jugendlichen hatten reichlich Ideen. Sie alle waren in ihrer Freizeit gekommen, nachdem sie durch Freunde oder im Rahmen der Jugendforen (MV berichtete) von der neuen Jugendkunstschule gehört hatten – und so sprudelten die Wünsche und Anregungen nur so aus ihnen heraus. Ganz wichtig sei etwa ein „coolerer Name“, da waren sie sich einig – „Jugendkulturwerkstatt“ sei zum Beispiel ein möglicher Ansatzpunkt.

Aktuell gebe es in der Emsstadt „zu wenig Möglichkeiten, kreativ zu sein“. Speziell wünschten sich die Jugendlichen, das Stadtbild mitgestalten zu können – etwa durch das Bemalen von Mülleimern. Weitere Wünsche: Improvisationstheater, Musical-Aufführungen, Workshops im Zeichnen und vieles mehr. „Wichtig ist, dass die Angebote kostenlos oder zumindest günstig sind, damit alle mitmachen können“, sagte der zwölfjährige Samuel.

„2019 ist das Jahr des Ausprobierens“

Die Vertreter der Träger haben die zahlreichen Ideen nun erst einmal gesammelt, um so bald wie möglich die nächsten Schritte ins Visier zu nehmen. „Aktuell gibt es das Format ‚Jugendkunstschule‘ ja noch gar nicht wirklich, wir sind noch ganz am Anfang“, sagte Dirk Holtmann mit Blick auf die Zukunft. „2019 ist das Jahr des Ausprobierens. Die Räume müssen bekannter werden, ein paar Träger werden die Location auch schon für einige Angebote nutzen.

Und auf Dauer ist dann die Frage, ob die Jugendkunstschule an die Stadt oder an einen anderen Träger gekoppelt wird – oder ob es eine eigene Trägerschaft, also eine Vereinsgründung, geben wird. Noch ist alles offen. Das bedeutet aber auch, dass es noch keinerlei Schranken gibt.“

Fest steht bislang nur eins: Auch weiterhin soll das Angebot nicht nur für, sondern vor allem mit den Jugendlichen realisiert werden. Ein erster Schritt: Die jungen Leute sollen die Möglichkeit bekommen, das Innere der Räume selbst zu gestalten. Dass sich auch daran sicherlich wieder viele Jugendliche beteiligen werden – daran bleibt kein Zweifel. Denn am Freitag waren sich alle Teilnehmer einig: „Wir wollen eine Veränderung in Rheine!“