DFL-Boss: Fußball muss sich neu aufstellen

DFL-Boss: Fußball muss sich neu aufstellen

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert beim Neujahrsempfang in Offenbach. Foto: Boris Roessler/dpa

Offenbach (dpa) - DFL-Boss Christian Seifert hat den deutschen Fußball in die Pflicht genommen, um international nicht den Anschluss zu verlieren.

„Betrachten wir die Entwicklung der letzten Jahre, speziell im Nachwuchsbereich, dann wird deutlich, dass wir uns hier gemeinsam mit dem DFB neu und so ganzheitlich wie noch nie zuvor aufstellen müssen“, sagte der Geschäftsführer und Präsidiumssprecher der Deutschen Fußball Liga beim Neujahrsempfang der Dachorganisation in Offenbach. Man müsse ohne Wenn und Aber feststellen: „Wir haben massiven Nachholbedarf mit Blick auf die Ausbildung unserer sportlichen Toptalente.“

Seifert nahm dabei vor allem den Deutschen Fußball-Bund (DFB) in die Pflicht, dessen neuer Präsident Fritz Keller unter den Ehrengästen weilte und in dessen Präsidium er als DFL-Vertreter selbst sitzt. Eineinhalb Jahre nach dem blamablen frühen Aus bei der Weltmeisterschaft in Russland warnte der 50-Jährige: „Zurück zur Weltspitze zu gelangen, ist für beide Organisationen nicht nur ein sportliches Ziel, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit.“

Der Profifußball dürfe in dieser Zukunftsfrage nicht den Fehler machen, „den wir zur Zeit in Deutschland machen bei sehr vielen so genannten großen Themen: Dass wir vieles angeblich besser wissen, aber ganz objektiv nur noch wenig wirklich besser machen“.

Seifert kündigte an, dass die DFL als Dachorganisation der 36 Proficlubs künftig noch klarer Stellung beziehen werde zu Themen aus unterschiedlichsten Lagern - zum Beispiel gegen politischen Extremismus. „Bundesliga und 2. Bundesliga sind Wettbewerbe für Menschen für alle sozialen Schichten aller Hautfarben, aller Religionen, jedes Alters, jedes Geschlechts, jeder sexuellen Orientierung“, betonte er.