Formel 1

Die Lehren aus dem Großen Preis von Abu Dhabi

Abu Dhabi

Montag, 21. November 2022 - 07:30 Uhr

von dpa

Sebastian Vettel vom Team Aston Martin vor seinem letzten Rennen beim Großen Preis von Abu Dhabi. Foto: James Gasperotti/ZUMA Press Wire/dpa

Abu Dhabi (dpa) - Die Welttournee der Formel 1 ist für dieses Jahr beendet. Abu Dhabi ist der Schlussakt für die große Karriere von Sebastian Vettel. Wie wird 2023 aussehen?

Das 299. Rennen in der Formel 1 ist für Sebastian Vettel auch das letzte. Der viermalige Weltmeister kämpft nochmals mit Feuereifer und holt am Ende als Zehnter den 3098. Punkt seiner Laufbahn. „Es war eine ganz eigene Energie das ganze Wochenende unter den Fahrern, im Fahrerlager, auch von außen waren gute Schwingungen zu bekommen. Da ist man natürlich sehr, sehr dankbar“, sagte der 35-Jährige, der sich mit einer Ansprache bei den Zehntausenden Fans auf dem Yas Marina Circuit bedankte. „Ich bin natürlich auch ein bisschen traurig, aber ich freue mich auch auf neue Aufgaben, mehr Zeit mit der Familie.“ Die Formel 1 verliert eine Persönlichkeit und eine ihrer lebenden Legenden.

Nach zwei Weltmeisterschaften nacheinander ist die Konkurrenz heiß, Max Verstappen endlich zu stürzen. Vor allem dieser Saison drückte der Niederländer seinen Stempel auf. Mit seinem Erfolg im Schlussakt von Abu Dhabi baute er seinen Rekord an Saisonsiegen auf 15 aus. „Ich habe es genossen, mit dem ganzen Team zu arbeiten und etwas wie in diesem Jahr zu erreichen“, sagte der Red-Bull-Star. „Ich weiß aber, dass es schwer wird, so etwas zu wiederholen. Das wird eine sehr gute Motivation sein, um es auch im nächsten Jahr wieder gut zu machen.“ Ferrari als Zweiter und Mercedes als Dritter der Konstrukteurs-WM wollen Verstappen und Red Bull 2023 vom Thron stoßen.

Ein unnötiger Crash mit Williams-Fahrer Nicholas Latifi, eine Fünf-Sekunden-Strafe und schließlich Platz 16: Mick Schumacher verlässt Haas ohne Punkte im letzten Grand Prix. „Im Endeffekt hatten wir nicht die Geschwindigkeit und sind dementsprechend von Anfang an ziemlich durchgereicht worden“, beschrieb der 23-Jährige sein Rennen für das US-Team. „Ich habe versucht, die Runden zu genießen, soweit es ging, das Auto hat sich nicht gerade super angefühlt.“ Nach zwei Jahren wird Schumacher durch Nico Hülkenberg ersetzt, der einziger Deutscher mit Stammcockpit sein wird. Mercedes hat großes Interesse an Schumacher als Ersatzfahrer. „Ich nehme vieles mit an Positivem und Negativem, das macht mich zu einem stärkeren Fahrer“, beteuerte er.

Sebastian Vettel, Mick Schumacher, Nicholas Latifi und Daniel Ricciardo sind raus aus den Formel-1-Stammcockpits für kommende Saison. Vettel beendet bei Aston Martin seine Karriere, und Latifi ist nach seinem Aus bei Williams ohne Rennstall. Schumacher (Haas) und Ricciardo (McLaren) können ihre Karrieren hingegen noch auffangen. Der Deutsche hat das Interesse von Mercedes als Ersatzfahrer geweckt, der Australier steht vor der Rückkehr zu Red Bull, wo er kommendes Jahr repräsentative Aufgaben wahrnehmen soll. Neu im Fahrerfeld für 2023 sind Oscar Piastri (McLaren), Nyck de Vries (Alpha Tauri) und Logan Sargeant (Williams), Nico Hülkenberg (Haas) ist wieder zurück.

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