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Frankfurt bangt um Champions League - FSV vor Klassenerhalt

Fußball

Sonntag, 9. Mai 2021 - 18:00 Uhr

von Von Andreas Schirmer, dpa

Der Mainzer Jonathan Burkhardt (l) und der Frankfurter Djibril Sow kämpfen resolut um den Ball. Foto: Thomas Frey/dpa

Frankfurt/Main (dpa) - Eintracht Frankfurt hat die Qualifikation für die Champions League nicht mehr in eigener Hand. In den letzten zwei Partien müssen die Hessen auf einen Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Der FSV Mainz 05 ist nach dem 1:1 hingegen gut wie gerettet. Eintracht-Trainer Adi Hütter stand am Ende seines 100. Bundesligaspiels für die Frankfurter mit versteinerter Miene an der Seitenlinie.

Durch den erneuten Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze beim 1:1 (0:1) gegen den fast geretteten FSV Mainz 05 fielen die Hessen hinter den neuen Tabellenvierten Borussia Dortmund zurück. So bleibt bei zwei ausstehenden Partien nur noch Zweckoptimismus. „Jetzt haben wir es nicht mehr selber in der Hand, aber es ist noch alles möglich“, sagte Torwart Kevin Trapp bei Sky. „Wir müssen weiter dran glauben.“

Karim Onisiwo erzielte in der elften Minute die Führung für die Mainzer, die mit einem Sieg bereits den Abstieg sicher verhindert hätten. Die Rheinhessen können allerdings maximal noch auf den Relegationsrang zurückfallen und können mit einem Zähler den Klassenerhalt endgültig perfekt machen. „Es kommen jetzt zwei schwere Spiele. Aber mit unserem Lauf können wir da sicher noch etwas mitnehmen“, sagte Torschütze Onisiwo selbstbewusst.

Ajdin Hrustic (86.) sorgte für den späten Ausgleich der Eintracht. „Wir haben leider nicht gut gespielt, uns fehlten die Kreativität und die Spielidee“, sagte Frankfurts Kapitän Makoto Hasebe bei Sky. „Wir haben noch zwei Spiele und einen Punkt Rückstand auf Dortmund. Wir haben noch Chancen und müssen bis zum Ende alles geben.“

Der Mainzer Trainer Bo Svensson hat weiter beste Chancen, das schier Unmögliche möglich zu machen: Nach nur sieben Punkten in der Hinrunde wollen die Mainzer unter seiner Regie den Abstieg vorzeitig verhindern - das ist mit dieser Ausgangslage zuvor keinem anderen Bundesligaclub gelungen. Mit Svensson holten die 05er in bisher 15 Rückrundenspielen 29 Punkte. Die Mainzer könnten der Eintracht (57 Punkte) noch Schützenhilfe leisten: Sie spielen am nächsten Sonntag gegen Dortmund (58) und am letzten Spieltag beim Ligadritten VfL Wolfsburg (60).

Mit dem Selbstbewusstsein aus acht ungeschlagenen Spielen in Serie waren die Mainzer zum Nachbarn an den Main gereist. Die Gäste machten es den in die Königsklasse drängenden Frankfurtern von Anfang an schwer, effektive Offensivaktionen zu inszenieren. Zunächst sorgte vor allem Mainz für Impulse und setzte nach 35 Sekunden durch einen Flachschuss aus zwölf Metern von Jonathan Burkardt, den Eintracht-Torwart Kevin Trapp parierte, für schnelle Gefahr.

Die Gastgeber hatten gegen die zugleich in der Defensive sehr gut organisierten Rheinhessen wenig entgegenzusetzen - und bekamen dafür in der elften Minute die Quittung: Nach einer Vorlage des Eintracht-Leihspielers Dominik Kohr schoss Onisiwo unbehelligt aus 16 Metern in die linken Ecke zur Führung für die Mainzer ein.

Erst danach erhöhten die Frankfurter den Druck, wenn auch nur sporadisch und nicht konsequent. Dies galt vor allem für Leihstürmer Luka Jovic von Real Madrid, der in der 16. und 20. Minute zweimal zu lange zögerte, so dass seine Schüsse abgeblockt werden konnten. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte Sekunden später Filip Kostic, dessen Volleyschuss 05-Schlussmann Robin Zentner mit einer Glanzparade abwehrte. Für Gefahr sorgte vor dem Halbzeitpfiff noch Eintracht-Torjäger André Silva, der von Jeremiah St. Juste noch gestoppt wurde.

Auch nach dem Wiederanpfiff blieben sehenswerte Aktionen der Frankfurter bis zum gegnerischen Tor eher Mangelware. Ein Schuss von Daichi Kamada (52.) am Mainzer Gehäuse vorbei gehörte zu den wenigen Gelegenheiten. In der 76. Minute hätte Onisiwo für die Vorentscheidung sorgen können, doch bei seinem Sprint-Solo legte er sich selbst den Ball zu weit vor. In der Schlussphase drängte Frankfurt immer stärker auf den Ausgleich und wurde kurz vor Ende zumindest mit einem Punkt belohnt.