Gänse begehrt - trotz oder gerade wegen Corona

Gänse begehrt - trotz oder gerade wegen Corona

Eine Herde Martinsgänse läuft über ein abgeerntetes Maisfeld. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild

Düsseldorf/Essen (dpa/lnw) - Martins- und Weihnachtsgänse sind offensichtlich auch in der Corona-Krise begehrt - obwohl Martinsumzüge und Weihnachtsfeiern in diesem Jahr wegfallen und die Restaurants bis Ende November geschlossen sind. „Das Bestellbuch ist leicht voller als normal“, sagte der Essener Bauer und Gänsehalter Nikolas Weber wenige Tage vor St. Martin (11.11.). Im Teil-Lockdown falle viel Gewohntes weg - der Winterurlaub, Besuche von Freunden, großen Verwandtschaftstreffen - da seien offenbar viele Kunden bereit, in andere Dinge wie hochwertiges Essen zu investieren. Auf seinem Oberschuirshof hält Weber gegenwärtig 900 Gänse, die nach der Schlachtung über einen Hofladen verkauft werden.

Der direkte Verkauf einheimischer Mastgänse an die Haushalte liege landesweit klar im Trend, sagt der Sprecher der Landwirtschaftskammer NRW, Bernhard Rüb. Da die Bestellphase der Gänseküken mitten im ersten Lockdown im Frühjahr gelegen habe, hätten die NRW-Bauern 2020 möglicherweise insgesamt etwas weniger Tiere erzeugt. Der Markt sei „eher knapp“, „billiger werden die Gänse bestimmt nicht“, sagte Rüb. Freunde der Martins- oder Weihnachtsgans sollten zügig bestellen.

Nach Zahlen der NRW-Landwirtschaftskammer von 2018 gibt es landesweit etwa 670 Gänsehalter mit rund 60 000 Tieren. Der Preis für die frisch geschlachtete Gans lag 2018 bei 12,90 bis 15,90 Euro pro Kilogramm. Für das laufende Jahr würden die Preise noch ermittelt, sagte Rüb.