NRW

Metallbetriebe: Gewerkschaft warnt vor Lockdown

Montag, 18. Januar 2021 - 15:26 Uhr

von dpa

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, spricht. Foto: Marius Becker/dpa/Archivbild

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber und die IG Metall haben vor einem Herunterfahren der Industriebetriebe zum Schutz vor Corona-Infektionen gewarnt. Die Fabriken seien keine Corona-Hotspots, sagte der NRW-Bezirksleiter der IG Metall, Knut Giesler, am Montag. Das hätten Rückmeldungen aus den Betrieben an die Gewerkschaft gezeigt.

Als Beispiel verwies Giesler auf den Autobauer Ford in Köln. Seit Anfang November liege dort die sogenannte 7-Tage-Inzidenz mit Ausnahme einer Woche im einstelligen Bereich. „Das zeigt für uns, dass in den Betrieben der Hygiene- und Gesundheitsschutz sehr hoch gehalten wird“, betonte Giesler.

Ein erneuter Lockdown für die Betriebe hätte schwerwiegende Folgen, warnte der Präsident von Metall NRW, Arndt G. Kirchhoff. Nach dem ersten Produktionsstopp im Frühjahr sei das Wiederhochfahren der Betriebe sehr schwierig gewesen. Das brauche viel Zeit. Er rate deshalb dringend, „die Industrie weiterarbeiten zu lassen“.

Giesler und Kirchhoff äußerten sich vor Beginn der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die rund 700 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in NRW in einer Video-Pressekonferenz. Home-Office-Regelungen werden in den Verhandlungen kein Thema sein. Das sei im Moment nicht das drängende Problem, sagte Giesler.

In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen sollte es um die Forderung der Gewerkschaft nach Zukunftstarifverträgen gehen. Die IG Metall will beim Umbau der Betriebe unter den Bedingungen der Digitalisierung stärker mitreden. Giesler betonte, es gehe dabei nicht um einheitliche Regelungen. „Wir können kein Paket schnüren, das für alle Betriebe passt.“

Die Arbeitgeber wollen nach Kirchhoffs Worten nichts unterschreiben, „was in die unternehmerische Entscheidungsfreiheit eingreift“. Über die Forderung der Gewerkschaft nach einer Entgelterhöhung im Volumen von 4 Prozent soll in einer späteren Runde verhandelt werden.