Schweigeminute bei Olympia für Atombombenopfer gefordert

Schweigeminute bei Olympia für Atombombenopfer gefordert

Die Olympischen Ringe in der Nacht. Foto: Wang Lili/XinHua/dpa

Tokio (dpa) - Hiroshimas Ex-Bürgermeister Tadatoshi Akiba möchte, dass bei den Olympischen Spielen in Tokio eine Schweigeminute für die Opfer des Atombombenabwurfs von 1945 eingelegt wird.

Zu diesem Zweck startete der 78-Jährige am Tag des umstrittenen Hiroshima-Besuchs von IOC-Chef Thomas Bach eine Online-Petition, die bis zum Donnerstag von mehr als 3400 Menschen unterzeichnet wurde. Eine Bürgergruppe hatte Bach vorgeworfen, sein Besuch sei politisch motiviert. „Er sollte nichts dagegen haben, wie wichtig es ist, die Botschaft von Hiroshima und Nagasaki in der Welt zu verbreiten“, so Akiba in der Petition.

Darin regt er an, dass die Athleten und Menschen in aller Welt am 6. August um 08.15 Uhr Ortszeit eine Schweigeminute einlegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der US-Bomber Enola Gay an jenem Tag im Jahr 1945 die erste im Krieg eingesetzte Atombombe mit dem Namen „Little Boy“ über der Stadt im Westen des Landes abgeworfen. Schätzungsweise 140.000 Menschen starben, mehr als die Hälfte sofort. Drei Tage nach Hiroshima warfen die Amerikaner eine zweite Atombombe über Nagasaki ab. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich.

Hiroshima ist heute ein weltweites Symbol für Krieg und für Frieden. Mit der Schweigeminute solle nicht nur den Toten der beiden Städte, sondern aller Kriegsopfer gedacht werden, regte Akiba an.