Vatikan: Papst soll Krankenhaus am Samstag verlassen

Vatikan: Papst soll Krankenhaus am Samstag verlassen

Das Krankenhaus Agostino Gemelli ist auf dem Teleprompter eines Fernsehjournalisten zu sehen. Der Papst hält sich wegen einer Atemwegsinfektion vorerst im Krankenhaus Agostino Gemelli auf. Foto: Andrew Medichini/AP

Rom (dpa) - Nach drei Nächten soll Papst Franziskus das Krankenhaus an diesem Samstag wieder verlassen. Das kündigte Matteo Bruni, der Sprecher des Heiligen Stuhls, am Freitag an. Nach Auswertung der jüngsten medizinischen Tests dürfe Franziskus nach der stationären Behandlung in der Poliklinik Gemelli in seine Wohnung zurückkehren. Es sei vorgesehen, dass der Pontifex bereits zu der Feier am Palmsonntag auf dem Petersplatz anwesend sein werde, hieß es weiter.

Der 86-Jährige wird seit Mittwoch wegen einer Bronchitis behandelt. Der Donnerstag sei positiv verlaufen, teilte Bruni mit. Bei einem gemeinsamen Abendessen des Papstes mit Ärzten, Pflegern, Assistenten und Sicherheitsleuten gab es Pizza. Nach dem Frühstück am Freitag habe Franziskus Zeitungen gelesen und gearbeitet, hieß es weiter.

Zuvor hatte Giovanni Battista Re, als Dekan des Kardinalskollegiums einer der erfahrensten und einflussreichsten Männer an der Kurie, verkündet, dass er Franziskus am Samstag im Vatikan erwarte.

Battista Re deutete darüber hinaus an, dass der Papst nach seiner Entlassung bei den in den nächsten Tagen anstehenden wichtigen Gottesdiensten dabei sein werde. Franziskus könnte den Messen offiziell vorstehen, auch wenn er voraussichtlich nur neben dem Altar sitzen werde. Zelebriert werden die Feiern von anderen Kirchenmännern, wie Battista Re schon am Donnerstag gegenüber Medien angekündigt hatte: Er selbst etwa werde am Ostersonntag den Gottesdienst halten. Für den Palmsonntag davor sei Kardinal Leonardo Sandri vorgesehen.

Am Donnerstagabend hatten die Ärzte der Poliklinik Gemelli in Rom mitgeteilt, dass Franziskus mit Antibiotikum wegen einer Bronchitis behandelt werde. Der Sprecher des Heiligen Stuhls gab bekannt, dass der Pontifex sich den Tag über ausgeruht und ein bisschen gearbeitet habe. Am Freitagmorgen meldeten Medien, dass sich der Zustand des Argentiniers weiter verbessert habe und Mediziner optimistisch seien.

Die Krankenhaus-Einweisung des Papstes sorgt in der katholischen Kirche und an der Kurie für Aufregung. Weil in wenigen Tagen die Karwoche und dann Ostern anstehen, gibt es Befürchtungen, dass Franziskus bei den wichtigsten Feiern des Kirchenjahres im Vatikan nicht dabei sein könnte. Diese sind unter anderem die Chrisammesse am Gründonnerstag mit der Weihe der Öle für Firmung und Krankensalbung, der Karfreitag mit dem Kreuzweg am Kolosseum, die Osternacht im Petersdom und der Gottesdienst an Ostersonntag vor Zigtausenden Gläubigen am Petersplatz mit dem anschließenden Segen „Urbi et Orbi“.

© dpa-infocom, dpa:230331-99-159157/4