Afrika-Experte: VfB-Profi Silas kein Einzelfall

Afrika-Experte: VfB-Profi Silas kein Einzelfall

Kein Einzelfall: Silas Katompa Mvumpa aka Silas Wamangituka. Foto: Tom Weller/dpa

Stuttgart (dpa) - Der Afrika-Experte Paul Nehf hält die Probleme des kongolesischen Fußballprofis Silas Katompa Mvumpa, der beim VfB Stuttgart zwei Jahre unter dem offenbar falschen Namen Wamangituka gespielt hat, für keinen Einzelfall.

„Dass solche Dinge passieren, überrascht mich nicht“, sagte Nehf dem Internet-Portal t-online. „Die allermeisten afrikanischen Spieler sind von Personen, die Kontakte zu Vereinen nach Europa haben, abhängig“, erklärte der gelernte Journalist, der laut t-online seit vielen Jahren als Scout, Spielervermittler und Berater in Afrika tätig ist.

Abhängigkeit von lokalen Beratern

Diese Probleme entstünden allerdings auch, weil es afrikanischen Talenten etwa in Deutschland nicht erlaubt sei, unterhalb der 2. Bundesliga oder in den Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten zu spielen. Daher müssten sich Spieler wie Katompa Mvumpa häufig mit lokalen Beratern einlassen, um den Sprung nach Europa zu schaffen.

Der VfB hatte den Stürmer 2019 für rund acht Millionen Euro Ablöse vom FC Paris geholt. Nach Angaben des Bundesligisten lebte er während seiner Zeit in Paris in einem Abhängigskeitsverhältnis zu dem Berater und habe „augenscheinlich“ weder auf sein Konto noch auf seine Papiere Zugriff gehabt.

Am 8. Juni hatte der Club sein Schicksal öffentlich gemacht. Wegen seiner bisher zweifelhaften Identität sei „Silas“ bisher auch nicht für die kongolesische Nationalmannschaft berufen worden, wie deren früherer Trainer Christian Nsengi-Biembe der „Bild“ sagte.