Hrubesch weckt den HSV - Kiel auf Kurs Bundesliga

Hrubesch weckt den HSV - Kiel auf Kurs Bundesliga

Hamburgs neuer Trainer Horst Hrubesch will mit dem HSV doch noch den Aufstieg schaffen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Hamburg (dpa) - Der HSV ist wieder da, hat aber nur noch den Relegationsplatz im Visier. Holstein Kiel ist jetzt schon Zweiter, hat aber Kraftprobleme. Das Saisonfinale in Liga 2 wird unglaublich spannend. Der wiederbelebte Hamburger SV will mit seinem Kurzeittrainer mindestens das Unmögliche schaffen - wenn nicht gar ein Wunder.

„Vielleicht haben wir noch eine Chance“, sagte Horst Hrubesch, den der 5:2 (3:1)-Sieg über den 1. FC Nürnberg körperlich mitgenommen hatte. „Ein bisschen arbeiten muss man schon dabei“, sagte der verschwitzte 70-Jährige bei Sky.

Im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg haben der VfL Bochum (63 Punkte) und Holstein Kiel (59) die besten Karten. „Auf Kiel können wir nicht mehr hoffen“, meinte Hrubesch und legte sich damit auf die beiden Direktaufsteiger fest. Aber den Relegationsplatz, den Greuther Fürth (58) belegt, hat der frühere HSV-Topstürmer als Ziel ausgerufen. „Wir werden alles reinpacken in die letzten zwei Spiele“, versicherte er. Der HSV hat drei Punkte weniger (55), aber das vermeintlich leichtere Restprogramm. Fürth muss noch gegen Paderborn und Düsseldorf ran.

Am Sonntag geht es zum Tabellenvorletzten VfL Osnabrück, eine Woche später zu Hause gegen den 16. Eintracht Braunschweig. Beide Teams stecken im Abstiegskampf und werden den Hamburgern mit größter Leidenschaft begegnen. „Alle, die unten stehen, machen dir das Leben schwer“, meinte Hrubesch und nannte als Ursache für die verkorkste Rückrunde seiner Mannschaft: „Sie haben das Vertrauen in sich selber nicht gehabt.“ Warum binnen einer Woche die Wende gelang, „kann ich mir auch nicht erklären“, sagte Hrubesch.

Holstein Kiel hat sich durch das Tor von Angreifer Fin Bartels zum 1:0 über Hannover 96 in eine Top-Position gebracht. Die Schleswig-Holsteiner haben auch noch das Nachholspiel am Donnerstag gegen Jahn Regensburg in der Hinterhand. Damit hat die KSV Holstein im Kampf um den ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte alles selbst in der Hand: Zwei Siege in den drei verbleibenden Partien gegen Regensburg, beim Karlsruher SC und gegen Darmstadt 98 würden für den direkten Sprung in die Beletage reichen, ein Sieg zur sicheren Relegationsteilnahme.

Es gibt allerdings eine große Unbekannte: die Kraftreserven. Die vier Nachholpartien mit Einsätzen alle drei Tage haben die Mannschaft geschlaucht. „Wir haben eigentlich schon früher mit weniger Kraft gerechnet“, sagte Geschäftsführer Uwe Stöver. Und Torschütze Bartels bekannte: „Heute haben wir gesehen, dass wir langsam auf der letzten Rille laufen.“