Wolfsburg auf Trainersuche: Marco Rose Favorit

Wolfsburg auf Trainersuche: Marco Rose Favorit

Die Wolfsburger Profis um Josuha Guilavogui sind vom Abschied von Trainer Bruno Labbadia nicht sonderlich überrascht. Foto: Matthias Balk

Wolfsburg (dpa) - Der VfL Wolfsburg muss die Zukunft ohne seinen Trainer Bruno Labbadia planen. Das hat niemanden überrascht, lässt den Verein aber trotzdem schlecht aussehen. Zum Glück für den VfL gibt der Trainermarkt einige interessante Namen her.

Jörg Schmadtke ist jetzt ein viel beschäftigter und viel kritisierter Mann. Der Geschäftsführer Sport des VfL Wolfsburg muss für die nächste Saison in der Fußball-Bundesliga einen Nachfolger für den scheidenden Trainer Bruno Labbadia verpflichten.

Das Problem dabei ist: Viele kreiden dem Sportchef an, dass der erfolgreiche Coach im Sommer überhaupt gehen wird. Und wen auch immer Schmadtke als Ersatz präsentiert: Der neue Trainer wird sich in Wolfsburg zunächst immer an den Erfolgen seines Vorgängers messen lassen müssen. Vom Fast-Absteiger zum Europa-League-Kandidaten in weniger als einem Jahr: Labbadia hat die Messlatte in der Volkswagen-Stadt auf die Höhe eines Fabrikschornsteins gelegt.

Seine Entscheidung sei „wohlüberlegt“, sagte der 53-Jährige einen Tag nach dem von ihm verkündeten Abschied zum Saisonende. „Ich habe bereits im August gesagt, dass es mir reichen würde, im April eine Entscheidung zu fällen, um den Druck von mir und vom Verein zu nehmen. Jetzt habe ich mir Zeit für eine Entscheidung genommen.“

Im Gegensatz dazu äußerte sich Schmadtke zunächst nicht. Wie groß die Distanz zwischen ihm und Labbadia ist, wurde am Vortag aber sogar in der offiziellen Mitteilung des Vereins deutlich. Eine weitere Zusammenarbeit sei nur dann sinnvoll, „wenn ein konsequenter fachlicher Austausch zwischen den sportlichen Verantwortlichen über die gesamte Saison gegeben wäre“, sagte der Trainer da.

Diesen Austausch gab es wohl kaum. Ein klärendes Gespräch offenbar auch nicht. Und das einzig Gute aus Sicht des VfL ist daran, dass Schmadtke deshalb offensichtlich schon länger auf diese bevorstehende Trennung vorbereitet ist und dass auch der Trainermarkt aktuell einige vielversprechende Namen hergibt.

Als Favorit auf die Labbadia-Nachfolge gilt in Wolfsburg Marco Rose. Nach Informationen des „Kickers“ soll es zwischen Schmadtke und dem Trainer von Red Bull Salzburg bereits einen „intensiven Austausch“ gegeben haben. Der 42-Jährige, der seine Spielerkarriere größtenteils bei Mainz 05, aber auch bei Hannover 96 verbracht hat, wird bereits seit Monaten als Wunschkandidat bei 1899 Hoffenheim gehandelt. Offenbar suchen da zwei Clubs mit ähnlicher Prägung und ähnlichen Zielen einen Trainer ganz ähnlichen Profils.

In dieses Profil „Jung, innovativ aber schon mit ersten Erfolgen in der Vita“ passen auch David Wagner, der den Provinzclub Huddersfield Town in die englische Premier League geführt hat, und Domenico Tedesco, der bei Schalke 04 kurz vor dem Aus steht. Beide haben schon einmal als Jugendtrainer in Hoffenheim gearbeitet und dürften dort wieder ein Thema sein, falls Rose sich für Wolfsburg entscheidet.

Dass Labbadia als Nachfolger von Tedesco zum FC Schalke 04 wechseln könnte, gehört auch zu den Gerüchten, die aktuell im Umlauf sind. Und da es davon so viele gibt, sind die Spieler des VfL Wolfsburg über den baldigen Weggang ihres Trainers auch nicht überrascht.

„Wir waren vorbereitet“, sagte Kapitän Josuha Guilavogui. „Es gab in der Presse ja schon eine Tendenz.“ Labbadia mache beim VfL „einen sehr guten Job. Es ist immer schwierig, wenn ein Trainer seine Mannschaft verlässt. Aber so ist das im Fußball. Wir sind alle Gewinner, wenn wir die Saison gut zu Ende bringen.“