Aktivisten wegen Peng-Shuai-Shirts befragt

Aktivisten wegen Peng-Shuai-Shirts befragt

Drei Wimbledonbesucher, die für Free Tibet arbeiten, tragen T-Shirts mit der Aufschrift „Wo ist Peng Shuai?“. Foto: Rebecca Speare-Cole/PA/AP/dpa

London (dpa) - Vier Aktivisten mit T-Shirts zur Unterstützung der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai sind beim Besuch des Rasen-Klassikers in Wimbledon kurzzeitig von Sicherheitspersonal gestoppt worden.

Sie mussten den Inhalt ihrer Rucksäcke kontrollieren lassen, wie unter anderen die Nachrichtenagentur AP berichtete. Sie seien gefragt worden: „Plant ihr irgendwelche direkten Proteste? Plant ihr, Dinge zu stören?“, sagte Jason Leith von der Organisation Free Tibet.

Nach der Durchsuchung durfte das Quartett weiter mit den Shirts über die Anlage. „Wir können bestätigen, dass vier Gäste heute von der Security angesprochen wurden, während sie außerhalb von Court 1 gegangen sind“, teilten die Wimbledon-Organisatoren mit. „Sie genießen nun den Tag bei uns und können weiter ihre T-Shirts tragen. Wie viele in der Tennis-Gemeinschaft und vielen Menschen auf der Welt bleiben wir sehr besorgt um Peng Shuai und wir unterstützen weiter die Bemühungen der WTA.“

Pengs Fall bewegte monatelang die Welt, nachdem sie im vergangenen November im sozialen Netzwerk Weibo einem hochrangigen chinesischen Politiker sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Der Post wurde bald danach gelöscht. Auch hatte die staatliche Zensur jede Debatte im chinesischen Internet darüber geblockt. Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler ihre Sorge.

Peng hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Während der Olympischen Winterspiele in Peking im Februar hatte sie sich mit IOC-Präsident Thomas Bach zu einem Gespräch getroffen, seitdem war von ihr nichts mehr zu sehen. Peng hat zwei Grand-Slam-Titel im Doppel gewonnen, darunter 2013 in Wimbledon. Die Damentennis-Profiorganisation WTA hat wegen der Situation um Peng alle Turniere in China abgesagt.

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