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Anführer Benzing: „Ehre, für Deutschland zu spielen“

Sonntag, 23. Februar 2020 - 13:06 Uhr

von Von Lars Reinefeld, dpa

Robin Benzing führt die deutschen Basketballer an. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Newcastle (dpa) - Die deutschen Basketballer haben endlich einmal wieder für positive Schlagzeilen gesorgt. Was auch an einem Routinier liegt, der einfach immer da ist.

Wenn Deutschland ruft, ist Robin Benzing da. Das ist nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt so.

Auch in diesen Tagen trägt der 31 Jahre alte Flügelspieler wieder das Nationaltrikot, obwohl es in den EM-Qualifikationsspielen eigentlich um nichts geht, weil die deutschen Basketballer als Teil-Gastgeber der EM im nächsten Jahr bereits qualifiziert sind. Doch für Benzing ist es keine Frage, dass er sich wieder zur Verfügung stellt. „Es ist immer eine Ehre, für Deutschland zu spielen“, sagte der Spanien-Legionär nach dem 83:69 gegen Frankreich in Vechta am Freitagabend.

Am Montag (21.00 Uhr/Magentasport) geht es für das deutsche Team in Newcastle gegen Gastgeber Großbritannien weiter. Auch dann muss Bundestrainer Henrik Rödl wieder auf die NBA-Profis um Dennis Schröder und die Spieler der Euroleague-Teams Bayern München und Alba Berlin verzichten, weil die Ligen dort einfach weiterlaufen. Weshalb Benzing einer der wenigen Routiniers in einer ganz jungen deutschen Mannschaft ist, die gegen Frankreich mit erfrischendem Basketball einen ersten Schritt aus dem Stimmungstief nach der verkorksten WM im vergangenen Jahr machte.

Was vor allem auch an Benzing lag, der mit 22 Punkten bester Werfer war. „Ein Riesenkompliment an Robin. Wie er vorangeht und auch im Training die jungen Spieler mitnimmt, das ist bemerkenswert“, lobte Rödl seinen Kapitän, der gegen Frankreich bereits sein 145. Spiel für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes bestritt.

Wie alle anderen brauchte auch Benzing nach der WM in China, bei der trotz hoher Erwartungen nur Platz 18 raussprang, eine Weile, um den Frust zu verarbeiten. Doch fünf Monate später ist er wieder heiß auf die Nationalmannschaft. „Es hat Spaß gemacht mit den vielen jungen Spielern. Darauf können wir aufbauen“, sagte Benzing.

Das große Ziel in diesem Sommer lautet Olympia-Qualifikation. Nachdem das direkte Ticket bei der WM meilenweit verpasst worden war, soll es nun über den Umweg des Qualifikationsturniers im Juni in Kroatien doch noch klappen. „Dafür werden wir alles geben“, versprach Benzing.

Wen er im Sommer an seiner Seite hat, ist allerdings noch völlig unklar. Im Moment sind alle Spieler mit den vielen Partien in ihren Clubs beschäftigt. „Natürlich ist man mit den Jungs auch in den USA via WhatsApp in Kontakt, aber wie das Team aussieht, werden wir erst im Sommer wissen“, sagte Benzing. Vor allem hinter dem Mitwirken von Schröder stehen Fragezeichen, gab es nach der WM doch einige Kritik an der Sonderbehandlung des Point Guards. Rödl fliegt im März in die USA, um mit Schröder, Daniel Theis und Co. zu reden. Einen Trip nach Spanien kann er sich danach sparen. Denn Benzing ist im Sommer auf jeden Fall wieder da, wenn die Nationalmannschaft ruft. Wie immer.