Van Almsick mahnt: „Müssen im Sport etwas verändern“

Van Almsick mahnt: „Müssen im Sport etwas verändern“

Franziska van Almsick erhält die „Goldene Sportpyramide“. Foto: Uwe Anspach/dpa

Berlin (dpa) - Franziska van Almsick hat Veränderungen im deutschen Sport angemahnt. „Wir haben den Sport in den letzten Jahren in eine Ecke geschoben, wo er nicht hingehört“, sagte die Ex-Schwimmerin, die am 21. November mit der „Goldenen Sportpyramide“ geehrt wird, in einem Interview der „Bild“.

„2016 bei den Olympischen Spielen war unsere Bundeskanzlerin nicht in der Lage, unseren deutschen Athleten auf dem Weg nach Rio de Janeiro viel Glück zu wünschen. Es passte nicht in ihren Terminkalender, deutsche Sportler bei ihrer Rückkehr zu Hause am Flugzeug zu empfangen“, kritisierte die zehnfache Olympia-Medaillengewinnerin.

Das Preisgeld von 25.000 Euro, das sie für die „Sportpyramide“ erhält, wird die dreimalige „Sportlerin des Jahres“ voraussichtlich für ein Boxprojekt in Heidelberg einsetzen. Zudem wolle sie sich „das erste Mal wahnsinnig gern für den Schwimmnachwuchs engagieren. Ich denke, dass am Olympiastützpunkt Heidelberg ein paar Talente schlummern, die das eine oder andere gebrauchen könnten auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen.“

Und van Almsick resümierte: „Viele Sportarten haben es mittlerweile sehr schwer sich durchzusetzen. ... Da können wir alle meckern, aber wenn alle zum Fußball rennen, ist das eben DIE Sportart. Aber: Wir müssen im Sport etwas verändern.“ Vor einem halben Jahr sei sie gar nicht so sicher gewesen, ob sie sich auf Olympia 2020 in Tokio freue. „Wir Deutschen hatten in den letzten Jahren zu hohe Erwartungen. Wir müssen den Talenten auch mal die Chance geben sich zu entwickeln“, sagte die 41-Jährige. „Aber ich finde gut, dass wir nicht schon wieder Medaillen zählen. Demut tut uns mal gut.“